Corinna M., 21
Krankenpflegerin-Azubi

Corinna M., 21
Krankenpflegerin-Azubi

Corinna (*1996) lebt in Essen und macht eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Im Alter von 19 Jahren besuchte sie zum ersten Mal eine Frauenärztin, weil sie ihre Tage regelmäßig bekommen wollte. Diese verschrieb ihr die Pille Cyproderm. Laut Packungsbeilage ist Cyproderm jedoch vorwiegend zur Behandlung von Akne gedacht, statt ausschließlich und vordergründig zur Verhütung.

Nach vier Monaten der Einnahme erlitt Corinna eine tiefe Beinvenenthrombose, die auch nach vielen Arztbesuchen nicht erkannt wurde. Etwa eine Woche nach Auftreten der Symptome kam es zu zwei Notoperationen, die sie retteten. Die Ärzt*innen stellten fest, dass sie die genetische Vorbelastung May-Thurner-Syndrom hat. Die linke Beinvene wird von der rechten Beinarterie zusammengedrückt, was den Blutfluss verlangsamt und eine tiefe Venenthrombose begünstigt. Das Syndrom tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf.

Die Ärzte im Krankenhaus vermuten ebenso wie Corinna, dass die Pille bei der Entstehung der Thrombose eine Rolle spielte. Ihr wurde gesagt, dass bei manchen Menschen das Syndrom gänzlich unerkannt bleibt oder zu keinen Problemen führt. Seit den Operationen muss sie täglich Thrombosestrümpfe tragen, die nur zum Teil von der Krankenkasse bezahlt werden und sie beim Sport und im Alltag behindern.